Die Ergotherapie in der Psychiatrie dient hauptsächlich zur Wiedereingliederung von psychisch erkrankten Menschen in die Gesellschaft.
Die Ergotherapie reicht von der Kinder- und Jugendpsychiatrie über die unter anderem für Neurosen zuständige Allgemeinpsychiatrie bis hin zur Psychopathologie, die sich mit schwerwiegenden Störungen wie Psychosen und Schizophrenien beschäftigt. Zudem eignet sich die Ergotherapie für dementielle Erkrankungen und Psychosomatik.
Die Ergotherapie in der Psychiatrie dient sowohl als Weg zur (Wieder-)Entdeckung und Entwicklung eigener Potentiale, als auch zur Förderung und Stärkung der sozialen Kompetenzen. So soll der Patient negative Tendenzen und Grenzen abbauen und ein realistisches Selbstvertrauen sowie psychische Stabilität zurückgewinnen, um die für ihn höchst-mögliche Selbstständigkeit im privaten und sozialen Leben zu erreichen.
Grundsätzlich unterteilt sich die Ergotherapie in drei Behandlungsmodelle, die sich je nach Krankheitsform überschneiden können. Während die Kompetenzzentrierte und die Ausdruckzentrierte Methode sich gestaltungstherapeutisch dem (Wieder-)Erlernen und Ausüben handwerklicher Fertigkeiten (wie Holzbearbeitung oder Töpfern) beziehungsweise künstlerischen Tätigkeiten (etwa Malen oder Musik) widmen, beschäftigt sich die Interaktionelle Methode überwiegend mit zwischenmenschlichen Verhaltensweisen.
Hierbei erfährt besonders der gruppendynamische Prozess große Bedeutung, um einerseits eingefahrene Denkmuster und negative Verhaltensweisen zu durchbrechen und andererseits die positiven Emotionen und Eigenschaften des Erkrankten zu fördern.